Männliche und weibliche Cannabispflanzen – Unterschiede, Erkennung & Grow-Tipps
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Wer Cannabis anbaut, muss das Geschlecht seiner Pflanzen sicher erkennen können – denn nur weibliche Pflanzen bilden die begehrten, harzreichen Blüten. Schon eine einzige männliche Pflanze kann mit ihrem Pollen eine ganze Ernte bestäuben und die Qualität drastisch verringern.
In diesem Leitfaden erfährst du, wie du männliche, weibliche und hermaphroditische Cannabispflanzen erkennst, wie sie sich unterscheiden und was du beim Anbau beachten musst, um das Beste aus deiner Ernte herauszuholen.
Inhalt
Cannabis (Cannabis sativa L.) gehört zu den zweihäusigen Pflanzenarten – das heißt, männliche (♂) und weibliche (♀) Geschlechtsorgane befinden sich auf getrennten Pflanzen.
Weibliche Pflanzen (XX): bilden Blüten und Harzdrüsen.
Männliche Pflanzen (XY): entwickeln Pollensäcke und dienen der Bestäubung.
Dieses Wissen bildet die Grundlage für die Produktion feminisierter Samen, bei denen durch gezielte Zucht nur weibliche Genetik erhalten bleibt.
Der einfachste Zeitpunkt zur Geschlechtsbestimmung ist die Vorblütephase (Pre-Flowering).
Hier entwickeln sich an den Nodien, den Verzweigungen zwischen Stamm und Seitentrieben, die ersten Vorblüten.
| Merkmal | Weibliche Pflanze (♀) | Männliche Pflanze (♂) |
|---|---|---|
| Form | Tropfenförmige Kelche mit spitzen Enden | Kleine, runde Pollensäcke |
| Pistillen | Feine, weiße Härchen (Stigmen) sichtbar | Keine Härchen |
| Zeitpunkt | Zeigt sich etwas später | Frühe Vorblüte |
👉 Tipp: Verwende eine 30x-Lupe oder ein Mikroskop, um die feinen weißen Härchen sicher zu erkennen. Kugelförmige Strukturen ohne Härchen weisen fast immer auf ein Männchen hin.
Sobald die Pflanzen blühen, werden die Unterschiede deutlich sichtbar:
Weibliche Pflanzen entwickeln dichte, harzüberzogene Blütenstände voller Trichome – die Quelle von THC, CBD und Terpenen.
Männliche Pflanzen bilden Pollensäcke, die sich öffnen und Pollen freisetzen (Dehiszenz). Schon ein geplatzter Sack kann hunderte weibliche Blüten bestäuben.
Deshalb gilt: Männliche Pflanzen sofort aus dem Blüteraum entfernen, wenn keine Zucht beabsichtigt ist.
Die weiblichen Blüten produzieren in ihren Trichomen alle relevanten Cannabinoide – von CBGA über THCA bis CBDA.
Männliche Pflanzen enthalten dagegen nur minimale Mengen (unter 0,3 % THC) und sind damit nicht konsumierbar.
Terpen-Profile männlicher Pflanzen können jedoch bei der Zucht neuer Sorten nützlich sein, da sie bestimmte Aromen vererben.
Bei uns findest du ausschließlich feminisiertes Saatgut:
Zwitterpflanzen besitzen sowohl männliche als auch weibliche Merkmale – ein ernstes Risiko für den Grow.
Ursachen:
Stress durch Lichtlecks, Temperatur-Extreme oder Nährstoffprobleme
instabile Genetik
Erkennung:
Gelbliche Pollensäcke oder „Bananen“ zwischen den Blüten – diese setzen oft unbemerkt Pollen frei.
→ Sofort isolieren oder entfernen, um Selbstbestäubung und Qualitätsverlust zu verhindern.
Feminisierte Samen verwenden: Minimiert das Risiko männlicher Pflanzen.
Umwelt stabil halten: Keine Lichtunterbrechungen, konstante Temperaturen.
Tägliche Kontrolle der Nodien: Besonders in den ersten zwei Wochen nach der Lichtumstellung.
Steckling-Frühtest: Ein kleiner Steckling zeigt unter 12/12-Licht frühzeitig das Geschlecht.
Sichere Genetik wählen: Nur bei geprüften Züchtern kaufen.
Männliche Pflanzen sind in der Zucht unverzichtbar: Sie liefern die Hälfte der genetischen Information und bestimmen Struktur, Aroma und Resistenz der Nachkommen.
Feminisiert werden Samen durch die sogenannte Reversal-Technik, bei der eine weibliche Pflanze mit Silberlösung männliche Blüten bildet – deren Pollen (XX) erzeugen 100 % weibliche Nachkommen.
Die Geschlechtsbestimmung ist einer der wichtigsten Schritte im Cannabisanbau.
Wer frühzeitig männliche und hermaphroditische Pflanzen erkennt, schützt nicht nur seine Ernte, sondern optimiert Potenz, Aroma und Ertrag.
Mit feminisierten Samen, stabilen Umweltbedingungen und einer guten Lupe steht der perfekten Sinsemilla-Ernte nichts mehr im Weg.
An den Vorblüten: Weibliche Pflanzen bilden Kelche mit weißen Härchen, männliche Pollensäcke ohne Haare.
Nein, sie enthalten kaum THC oder CBD und entwickeln keine potenten Blüten.
Für Zucht oder Fasergewinnung nutzbar, sonst lieber entfernen, um Bestäubung zu vermeiden.